Essstörung
Essstörungen haben selten eine einzige Ursache: Vererbung, erlerntes Verhalten wie "Frustessen" oder auch "Essgenuss", sowie Umwelteinflüsse wie z.B. das aktuelle gesellschaftliche Schlankheitsideal können Ursache für die Entwicklung einer Essstörung sein. Häufig, aber nicht immer, finden sich in der Herkunftsfamilie Strukturen, die zu Veränderungen der eigenen körperlichen Wahrnehmung führen und die Weichen für ein ungesundes Essverhalten stellen. Es werden grob drei Formen unterschieden: Anorexie (Magersucht), Bulimie (Ess-Brech-Sucht), Binge Eating-Störung.
Das Kennzeichen der Anorexie ist die selbst herbeigeführte Gewichtsabnahme, die durch Verminderung der Nahrungsaufnahme erreicht wird, wobei besonders Nahrungsmittel, die als "fett machend" angesehen werden, weggelassen werden.
Die Bulimie ist eine Esserkrankung, bei der die Betroffenen große Mengen an Essen verschlingen und sie anschließend wieder erbrechen (in selteneren Fällen Abführmittel verwenden, exzessiven Sport treiben...). Sie haben massive Angst vor Gewichtszunahme und können das körperliche Völlegefühl nicht ertragen. Das selbstinduzierte Erbrechen scheint dabei zu Beginn eine gute Lösung für die Betroffenen darzustellen, das jedoch langfristig ungünstige Folgen nach sich zieht- seelischer wie körperlicher Art.
Das Hauptunterscheidungsmerkmal zur Bulimie ist das Körpergewicht. Eine Anorexie wird diagnostiziert, wenn ein selbst herbeigeführtes Untergewicht besteht und der Body-Mass-Index (BMI) unter 17,5 liegt.
"To binge" kommt aus dem Amerikanischen und heißt übersetzt "ein Fressgelage abhalten". Das wesentliche Kennzeichen der Binge Eating Störung ist das wiederholte Auftreten von Heißhungerattacken bzw. "Fressanfällen" ohne regelmäßig angewandte Maßnahmen, die einer Gewichtszunahme entgegen wirken sollen. Darin unterscheidet sich die Binge Eating Störung von der Bulimie.