Das Gelassenheitsgebet (wahrscheinlich von einem amerikanischem
Theologen aufgeschrieben) kennen viele:
Gott, gib mir die Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Das Training emotionaler Kompetenzen (TEK) nach Berking (2007) ermöglicht den Umgang mit negativen Gefühlen wie Stress, Ärger, Traurigkeit, Unzufriedenheit oder Erschöpfung zu erlernen. Ziel ist einen angemessenen Umgang mit dem jeweiligen Gefühl zu finden und es gleichzeitig zu akzeptieren. Für diese Akzeptanz ist es nötig ein unangenehmes Gefühl wirklich wahrzunehmen und es als zugehörig zu einem selbst zu erleben. Erst dann kann man sich der Veränderung bzw. dem neuen Umgang mit diesem Gefühl widmen. Setzt man zu schnell eine "Technik" dagegen, hat man das unangenehme Gefühl vermieden und damit das alte Unbehagen davor noch vergrößert.
Im TEK geht es darum sieben Basiskompetenzen zu vermitteln:
- Muskel- und Atementspannung zur Reduktion der körperlichen Stressreaktion
- Bewertungsfreies Wahrnehmen, um die Situation besser einschätzen zu können
- Akzeptieren und Tolerieren negativer Gefühle als wichtige Mitteilung für uns
- Selbstunterstützung im Sinne einer wohlwollenden und mitfühlenden Haltung der eigenen Person gegenüber
- Analysieren der Situation und der Veränderungsmöglichkeiten
- Aktive Veränderung der emotionalen Reaktionen
Eingeübt werden diese Kompetenzen in den psychotherapeutischen Sitzungen, um diese dann in Alltagssituationen auszuprobieren und auszubauen.
Dabei sind bspw. auch Expositionssitzungen denkbar. Neben dem Training von Berking, in dem viele kognitiv-verhaltenstherapeutische Prinzipien Eingang finden, gibt es weitere Ansätze, die beim Aufbau emotionaler Bewältigungsstrategien hilfreich sind. Sowohl in der Schematherapie als auch in der Akzeptanz-Commitment-Therapie finden sich erlebensorientierte Methoden, die das klassische Verhaltenstherapiespektrum erweitern und als sehr hilfreich erlebt werden.